Die Vorstellung, die letzte Ruhe inmitten der Natur zu finden, gewinnt zunehmend an Bedeutung, denn immer mehr Menschen sehnen sich nach einer naturnahen Bestattungsform. Deshalb bietet der Friedwald eine naturnahe Alternative zum traditionellen Friedhof. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über das Konzept, die anfallenden Kosten und den genauen Ablauf einer Bestattung im Friedwald, so dass Ihre Fragen beantwortet werden.
Was ist der Friedwald?
Der Friedwald ist ein speziell ausgewiesenes Waldgebiet, das als Bestattungsort dient. Hier ruht die Asche Verstorbener in biologisch abbaubaren Urnen unter ausgewählten Bäumen. Eine kleine Namenstafel am Baum erinnert an die Verstorbenen, so dass Sie die Ruhestätte immer finden. Die natürliche Umgebung übernimmt die Grabpflege, folglich wird künstlicher Grabschmuck überflüssig.
Im Friedwald stehen verschiedene Grabarten zur Auswahl:
- Einzelplatz: Ein Platz an einem Gemeinschaftsbaum für eine Person.
- Partnerbaum: Ein Baum für zwei Personen, ideal für Paare oder enge Freunde.
- Familien- oder Freundschaftsbaum: Ein Baum, an dem bis zu zehn Personen ihre letzte Ruhe finden können.
- Basisplatz: Ein kostengünstiger Platz, der im Trauerfall vom Förster zugewiesen wird.
Die Wahl der Grabart hängt sowohl von persönlichen Vorlieben als auch vom gewünschten Gemeinschaftsaspekt ab.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Die Kosten für eine Bestattung im Friedwald setzen sich aus dem Erwerb des Nutzungsrechts und den Beisetzungskosten zusammen:
- Einzelplatz: Ab 890 Euro, abhängig von Baumart und Standort.
- Partnerbaum: Ab 2.700 Euro, je nach Baum und Lage.
- Familien- oder Freundschaftsbaum: Ab 3.350 Euro, variierend nach Alter, Art und Standort des Baumes.
- Basisplatz: 590 Euro, wobei der Platz vom Förster zugewiesen wird.
Die Beisetzungskosten beginnen derzeit bei 590 Euro und umfassen die Graböffnung und -schließung sowie bei Bedarf die Bereitstellung einer biologisch abbaubaren Urne.
Wie läuft eine Bestattung im Friedwald ab?
- Waldführung: Interessierte können an einer kostenlosen Waldführung teilnehmen, um den Friedwald kennenzulernen und Fragen zu stellen.
- Baumauswahl: Nach der Führung oder bei einem individuellen Termin wählen Sie Ihren gewünschten Baum aus.
- Vertragsabschluss: Nach Auswahl des Baumes erhalten Sie einen Vertrag, den Sie in Ruhe prüfen und unterzeichnen können.
- Beisetzung: Im Trauerfall wird die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne am ausgewählten Baum beigesetzt. Die Zeremonie kann individuell gestaltet werden.
Häufig gestellte Fragen zum Friedwald
- Muss ich eine Waldführung besuchen, um einen Baum auszuwählen?Nein, eine Waldführung ist nicht zwingend erforderlich, jedoch empfehlenswert, um den Friedwald kennenzulernen. Sie können auch direkt einen Termin zur Baumauswahl vereinbaren.
- Welche zusätzlichen Kosten können anfallen?Neben den genannten Kosten können weitere Ausgaben für Leistungen des Bestattungshauses (z. B. Überführung, Kremation) sowie für Fremdleistungen (z. B. Trauerfeier, Sterbeurkunde) entstehen. Es wird empfohlen, hierfür einen Kostenvoranschlag vom Bestattungsunternehmen einzuholen.
- Kann ich meinen Baum nachträglich tauschen?Ja, ein Baumtausch ist möglich, sofern noch keine Beisetzung erfolgt ist. Hierfür fällt eine Gebühr an.
Fazit
Der Friedwald bietet eine naturnahe und würdevolle Alternative zum traditionellen Friedhof. Mit verschiedenen Grabarten und transparenten Kostenstrukturen können Sie die für Sie passende Ruhestätte finden. Eine frühzeitige Planung und Information erleichtert dabei die Entscheidungsfindung und entlastet Ihre Angehörigen im Trauerfall.